JOE HALLER

artist statement

Joe Haller (*1998 in Zürich, CH) lebt und arbeitet in Bern, in der Schweiz. Von 2018 bis 2021 studierte sie am schweizerischen Literaturinstitut in Biel. Ihre Kurzgeschichte «Nachts kam der Briefträger» erschien im Sommer 2020 im Surprise Magazin und war Teil einer szenischen Lesung am 4+1 Festival in Leipzig. 2021 wurde ihre Abschlussarbeit, der Text «Hundesöhne», von der Abschlussjury des Schweizerischen Literaturinstituts mit einer Bestnote und mit einem Förderpreis des Schweizerischen Werkbunds ausgezeichnet, sowie mit einem Förderstipendium der Hirschmann Stiftung.

Der Roman «Hundesöhne» handelt von einer jungen Frau, die putzt. Auf dem Schauplatz eines Tierheims geht der Text der Frage nach, was ein Tier- und was ein Heim ist und woraus sich ein Ich – eine Tierpflegerin, die die Tiere als menschliches Gegenüber anspricht – im Spannungsfeld zwischen posthumanistischen Sichtweisen und der Arbeitsrealität einer Person, die Care- Arbeit verrichtet, konstituiert. Das Verwischen von Spuren, im Tierheim «Le Chat», das von der Erzählerin immer nur als «das Lösch» bezeichnet wird, wird am Handlungsort des Tierheims, in dem Gegensätze wie Hoffnung und Verzweiflung, Liebe und Hass, Ankunft und Abschied einander bedingen zu einer Frage von Leben und Tod.