BERNADETTE KOLONKO
Bernadette Kolonko, geboren 1985, ist Filmemacherin, Autorin und künstlerische Forscherin. Nach einem Regiestudium an der Filmuniversität Babelsberg, begann sie ab 2019 an der Zürcher Hochschule der Künste zu feministischen Ästhetiken im zeitgenössischen Spielfilmkino zu forschen. 2023 veröffentlichte sie dazu ihre Publikation «Unsichtbares und Ungesagtes – 10 Female*Feminist*Gazes» im Schüren Verlag.
Sie schreibt Texte über Gender und Film, auf der Suche nach anderen Formen des Erzählens und arbeitet als dramaturgische Beraterin. Sie unterrichtet an Filmhochschulen zu queer-feministischer Filmarbeit und Essayfilm und gibt Workshops u.a. in der Roten Fabrik Zürich. Sie kuratiert Veranstaltungsreihen wie das Diversity Cinema der ZHdK oder macht Gast-Kurationen u.a. am Internationalen Frauenfilmfestival Köln-Dortmund. Ihre Kurzfilme UN_SICHTBAR und DEINE SCHÖNE GESTALT liefen international auf Festivals u.a. Palm Springs Festival, Max Ophüls Preis, Kurzfilmtage Winterthur.
In ihrem Literatur-Master am CAP erkundete sie nun tiefergehend die literarische Sprache, um ihre eigene Geschichte erzählen zu können, die sie schon lange mit sich herumträgt.
Artist Statement
Meine unmögliche Geschichte ist nicht dann zu Ende erzählt, wenn sie zusammenhält, sondern wenn sie auseinandergefallen ist.
Der Text Milchmeer ist ein Roman, der aus der Fiktionalisierung von Erinnerungen meiner Kindheit und Jugend gewachsen ist. Da ist der Körper des Mädchens in seinen Berührungen mit Menschen, Materialien und persönlichen und politischen Grenzen. Und da ist das sauer geworden Milchmeer, das immer wieder bis zum Hals steht.
Aus der Perspektive der Ich-Erzählerin werden Fragmente einer Kindheit und Jugend in einem bayrischen Dorf erzählt, die geprägt sind von immer wiederkehrenden Gewalterfahrungen, aber auch von Aufbegehren und Lust, dieser Welt zu entfliehen, sei es in Form von Sprache, durch Gesten des Widerstands oder auf der Suche nach dem Blick in die Weite.