MARTIAN M. MACHLER
Martian M. Mächler [keine/they] (*1991, in Schübelbach SZ) lebt in Zürich. Martian M. Mächler arbeitet mit Text, Performance und Sound in meist mehrteiligen Projekten, am liebsten in Kollaborationen. Im Vordergrund stehen dabei Auseinandersetzungen mit gesellschaftlichen Normen und den Sprachen, durch welche sie geformt und erhalten werden. Nebst genauer Beobachtung derer Zusammenhänge, ist es Martian M. Mächler wichtig durchlässige und wahrnehmbare Alternativen zu erarbeiten, die auch weitergetragen werden können.
2023 wurde Mächlers narrativer Gedichtband i left my body behind von Wasteland in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Luzern veröffentlicht. Mächlers Arbeiten wurden in der Schweiz, Deutschland, den Niederlanden und den USA ausgestellt, u.a. im Kunstmuseum Luzern (in Kollaboration mit Esther Vorwerk & André Veigas P., 2023); Kunsthalle Bern (in Kollaboration mit Ludwig Schilling, 2022) und im Aargauer Kunsthaus, Aarau (2020). Mächler hat u.a. an folgenden Orten performt und gelesen: Cabane B*, Bern (2024), Cabaret Voltaire, Zürich (2023), Plateaux Festival, Samstagern (2019); DeAppel, Amsterdam (2017).
Vor dem MA Contemporary Art Practice hat Martian M. Mächler an der Zürcher Hochschule der Künste den BFA in Fine Arts mit Auszeichnung abgeschlossen, sowie am Dutch Art Institute in Arnheim (NL), am Pacific Northwest College of Art in Portland OR (USA) und an der Universität Zürich (Computerlinguistik & Sprachtechnologie, Kunstgeschichte und Anglistik) studiert.
Artist Statement
In Heimsuchen – oder Wo kann ich mich einfach mal ausruhen? geht es um eine Person. Es geht auch um ein Zimmer, das im Kopf der Person schwebt – wieder und wieder kreist es um sich selbst, wie ein Kreisel, der sich einbohrt und dort, wo erinnert wird, steckenbleibt. Das Zimmer widerspricht linearer Zeit. Es beherbergt mindestens die Jahre 1992, 1999, 2003, 2024 und 2030, ist aber auch jetzt.
In dem Zimmer wartet eine Person, bis der Psychiater die Person in sein Zimmer ruft. Die Person wartet, damit der Psychiater einen Bericht mit den benötigten Nummern verfasst. Die Person wartet, um z.B. Zugang zu einem Gel zu erhalten. Die Person wartet, damit die Haare dicker, die Oberschenkel muskulöser und die Stimme tiefer werden können. Die Person wartet, um von anderen Personen gefragt zu werden, ob die Person erkältet oder gerade aufgestanden ist, weil die Worte wie die ersten Worte eines neuen Tages klingen. Die Person wartet, um gesehen zu werden. Die Person wartet, um gehalten zu werden.