STEVEN WYSS

Steven Wyss, geboren 1992 in Thun, studierte vor dem Master in Contemporary Arts PracticeAngewandte Sprachen und Übersetzen in Winterthur und Genf. Seit 2019 ist er als freier Übersetzer tätig. 2021 absolvierte er das „Goldschmidt-Programm für junge Literatur*übersetzerinnen“ der Frankfurter Buchmesse. Seitdem widmet er sich hauptsächlich der literarischen Übersetzung. Nach Kurzgeschichten, Gedichten sowie Kinder- und Jugendtexten erschien 2023 seine erste Romanübersetzung (C. F. Ramuz, Sturz in die Sonne). Im Mai 2024 erschien im Limmat Verlag seine Übersetzung von Douna Loups Roman Verwildern. Er lebt und arbeitet in Zürich.

2023 wurde er mit dem Kulturförderpreis der Stadt Thun ausgezeichnet. Im selben Jahr verlieh ihm die Stadt Zürich zudem eine literarische Auszeichnung für seine Übersetzung von C.F. Ramuz’ Sturz in die Sonne.

Artist Statement

Steven Wyss beschäftigt sich neben seiner Arbeit als Literaturübersetzer im Master mit den Grenzen zwischen Übersetzen und Schreiben, mit dem Übersetzen als Prozess und damit, wie wir das Übersetzen nicht als Dienstleistung, sondern als persönliche Text- und Arbeitserfahrung denken können. In seinem Diplomprojekt Zeitschrift für unfertige Literatur macht er solche Themen sichtbar. Die Zeitschrift stellt die Frage, wann ein Text zu Literatur wird, und macht durch den Einblick in eine entstehende Übersetzung – in diesem Fall die Übertragung von C. F. Ramuz’ Roman Terre du ciel ins Deutsche – diese nicht nur als blosses Resultat, sondern als Prozess sichtbar. Das Diplomprojekt umfasst drei Ausgaben der monatlich erscheinenden Zeitschrift. Seine Thesis Beziehung und Zweifel. Zur Ökologie des Übersetzens ist ein experimenteller Essay, der sich mit Ökologie, Sprache, Umwelt und Übersetzung beschäftigt.